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Geplante Obsoleszenz: Was Verbraucher über Produktlebenszyklen wissen sollten:

  • Autorenbild: Markus P. Vogtenhuber BA MA
    Markus P. Vogtenhuber BA MA
  • vor 4 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit
Ein defektes Mobiltelefon

Immer kürzere Produktlebenszyklen, teure Reparaturen, fest verbaute Akkus: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher fragen sich zu Recht, ob ihre Geräte nicht absichtlich „auf Verschleiß“ gebaut werden. Der Verdacht: sogenannte geplante Obsoleszenz – also das bewusste Einbauen einer begrenzten Lebensdauer durch Hersteller, um den Konsum anzukurbeln. Doch was steckt wirklich dahinter, und wie können sich Verbraucher schützen?


Was ist geplante Obsoleszenz?

Der Begriff beschreibt die absichtliche Verkürzung der Lebensdauer eines Produkts durch Design, Materialwahl oder Software. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen:

  • Technisch: Verschleißanfällige Bauteile oder schwer tauschbare Akkus.

  • Softwarebasiert: Updates, die ältere Geräte verlangsamen oder inkompatibel machen.

  • Psychologisch: Modetrends und Marketingstrategien, die funktionierende Produkte „alt“ wirken lassen.

Ein prominentes Beispiel ist der Smartphone-Markt: Geräte funktionieren oft technisch einwandfrei, erhalten aber nach wenigen Jahren keine Updates mehr. Die Folge: Nutzer sind gezwungen früher als nötig zum nächsten Modell zu wechseln.


Ist das legal?

Geplante Obsoleszenz ist in Österreich nicht ausdrücklich verboten, aber stark umstritten. Der Nachweis ist juristisch schwierig – denn es ist schwer, Herstellern Absicht nachzuweisen. Dennoch setzen sich Verbraucherschutzorganisationen und Umweltverbände seit Jahren für mehr Transparenz und strengere Regeln ein.

Die EU reagiert inzwischen mit Maßnahmen wie dem „Recht auf Reparatur“ und der Förderung langlebiger Produkte. Ab 2026 sollen Hersteller verpflichtet werden, Ersatzteile über einen längeren Zeitraum bereitzustellen – ein erster Schritt in die richtige Richtung.


Was können Verbraucher tun?

Auch wenn die politische Regulierung noch in den Kinderschuhen steckt, können Verbraucher selbst aktiv werden:

  • Kaufentscheidungen bewusst treffen: Produkte mit guten Reparatur- und Nachhaltigkeitsbewertungen bevorzugen (z. B. auf Plattformen wie iFixit).

  • Reparieren statt ersetzen: Werkstätten, Repair-Cafés und Do-it-yourself-Initiativen nutzen.

  • Hersteller hinterfragen: Auf Langlebigkeit, Update-Politik und Garantiebedingungen achten.

  • Garantie- und Gewährleistungsrechte kennen: Bei vorzeitigem Defekt können Ansprüche bestehen.


Fazit: Wachsamkeit statt Wegwerfmentalität

Geplante Obsoleszenz ist mehr als nur ein Ärgernis – sie kostet Geld, Ressourcen und schadet der Umwelt. Doch Verbraucher sind nicht machtlos. Wer gezielt einkauft, repariert und auf Transparenz pocht, sendet ein klares Signal an die Industrie: Langlebigkeit ist kein Auslaufmodell – sondern die Zukunft.

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