UND WIE EINE ZUCKERSTEUER DABEI HELFEN SOLL

Der übermäßige Konsum von Zucker in Lebensmitteln und Getränken stellt ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar und führt zu erheblichen gesellschaftlichen Kosten. Um dem entgegenzuwirken, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klare Empfehlungen zur Zuckeraufnahme ausgesprochen.
DIE WHO EMPFIEHLT:
Erwachsenen und Kindern rät die Weltgesundheitsorganisation (WHO), ihren Konsum von freiem Zucker auf weniger als 10 % der täglichen Energiezufuhr zu reduzieren; eine weitere Senkung auf unter 5 % würde zusätzliche gesundheitliche Vorteile bringen. Freie Zucker umfassen dabei alle Zuckerarten, die Lebensmitteln und Getränken zugesetzt werden, sowie natürlich vorkommende Zucker in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten. Diese Begrenzung soll helfen, das Risiko für Übergewicht, Adipositas und Karies zu verringern.
ZUCKER IN GETRÄNKEN UND LEBENSMITTELN: AUSWIRKUNGEN AUF GESUNDHEIT UND GESELLSCHAFT
Ein hoher Zuckerkonsum, insbesondere durch zuckerhaltige Getränke und verarbeitete Lebensmittel, trägt maßgeblich zur Entstehung von Übergewicht und damit verbundenen Krankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Laut einer Studie der Universität Bonn nehmen Kinder und Jugendliche in Deutschland trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums weiterhin zu viel Zucker zu sich. Die tägliche Aufnahme liegt im Median bei etwa 11,7 % der gesamten Energiezufuhr, während empfohlen wird, dass diese nicht mehr als 10 % betragen sollte. Besonders alarmierend ist der hohe Zuckerkonsum bei Jugendlichen im Alter von 6 bis 14 Jahren.
Die gesundheitlichen Folgen dieses übermäßigen Konsums führen nicht nur zu individuellem Leid, sondern belasten auch das Gesundheitssystem erheblich. Die Behandlung von durch Adipositas verursachten Erkrankungen verursacht hohe Kosten, die die Gesellschaft tragen muss.
FORDERUNG NACH EINER ZUCKERSTEUER AUF GETRÄNKE
Angesichts dieser Entwicklungen fordert (nicht nur) die in Österreich ansässige NGO foodwatch die Einführung einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke, einer sogenannten "Kracherl-Steuer". In über 50 Ländern wurde eine solche Maßnahme bereits umgesetzt und hat sich als effektiv erwiesen. Beispielsweise führte die Einführung der Zuckersteuer in Großbritannien im Jahr 2018 zu einer deutlichen Reduktion des Zuckergehalts in Getränken. Während eine 500-ml-Flasche Fanta in Österreich 51,5 g Zucker enthält, sind es in Großbritannien nur noch 22,5 g. Ein Jahr nach Einführung der Steuer halbierte sich die Zuckermenge, die Kinder in Großbritannien durch Limonaden und andere Süßgetränke zu sich nahmen.
RESÜMEE
Aus Sicht des Verbraucherschutzes begrüßen wir alle Maßnahmen, die dazu führen, dass Verbraucher:innen einfacher gute Konsumentscheidungen treffen können. Ob dies durch die Verteuerung ungesunder Optionen oder durch umfassende Aufklärung und Transparenz geschieht, muss die Politik entscheiden. Angesichts der alarmierenden Gesundheitsdaten, insbesondere zum Thema Übergewicht, ist es jedoch wichtig, dass zeitnah gehandelt wird.
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