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Geplante Netzentgelte gefährden private Ökostrom-Investitionen: Vertrauen der Verbraucher steht auf dem Spiel

  • Autorenbild: Markus P. Vogtenhuber BA MA
    Markus P. Vogtenhuber BA MA
  • 7. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Juli

Ein enttäuschter Mann neben einem Politiker
Wenn Ihnen klar wird, was Ihr Vertrauen in die Politik für Sie bedeutet.

Viele Verbraucher haben in den letzten Jahren auf die politischen Anreize vertraut und erhebliche Summen in private Photovoltaikanlagen investiert. Der Gedanke dahinter: Mit eigenem Sonnenstrom zur Energiewende beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern und gleichzeitig langfristig von einer wirtschaftlich tragfähigen Investition profitieren. Doch genau dieses Vertrauen droht nun bitter enttäuscht zu werden.

Wie aktuelle Pläne vorsehen, sollen künftig Netzentgelte auch für die Einspeisung von Ökostrom aus privaten Anlagen erhoben werden. In Kombination mit den ohnehin sinkenden Marktpreisen für Strom geraten viele dieser Anlagen in eine wirtschaftliche Schieflage. Was einst als lohnendes Zukunftsprojekt galt, könnte sich für zahlreiche Verbraucher als finanzielles Verlustgeschäft entpuppen.


Politische Anreize – und nun politische Entwertung

Wer vor einigen Jahren den politischen Versprechungen folgte und auf die Förderung von Photovoltaik setzte, kalkulierte mit den damals geltenden Rahmenbedingungen. Diese Voraussetzungen werden nun nachträglich geändert. Das Resultat: Verbraucher, die sich aktiv und risikobewusst für den Umstieg auf erneuerbare Energie entschieden haben, sehen sich einer politisch herbeigeführten Situation ausgeliefert, die ihre Investitionen entwertet. Anlagen, die bis vor Kurzem noch als wirtschaftlich galten, drohen sich nun nicht mehr zu rentieren.

Die Folgen einer derart wankelmütigen Energiepolitik sind gravierend: Das Vertrauen in die politische Verlässlichkeit sinkt. Verbraucher, die sich nicht mehr auf stabile Rahmenbedingungen verlassen können, fühlen sich betrogen. Die Bereitschaft, künftig noch privat in erneuerbare Energien zu investieren, wird zwangsläufig sinken – aus reinem Selbstschutz.


Ein gefährlicher Fehlanreiz: Eigenverbrauch statt gemeinsamer Versorgung

Hinzu kommt: Wenn sich durch sinkende Strompreise und zusätzliche Netzentgelte die Einspeisung ins Netz nicht mehr lohnt, verlagert sich der Anreiz. Anstatt den überschüssigen Sonnenstrom mit anderen zu teilen, könnten Verbraucher in Zukunft gezielt Wege suchen, möglichst viel selbst zu verbrauchen – auch wenn dies aus gesamtgesellschaftlicher Sicht wenig sinnvoll ist.

Statt den Solarstrom ins Netz einzuspeisen, wird es attraktiver, den Strom vor Ort "zu verbrauchen", etwa durch die Anschaffung von Poolheizungen, den Dauerbetrieb von Klimaanlagen oder anderen stromintensiven Geräten. Ein Szenario, das dem ursprünglichen Gedanken der dezentralen Energieversorgung und einer solidarischen Energiewende völlig widerspricht – und durch politische Rahmenbedingungen sogar aktiv gefördert würde.


Verbraucherschutzverein fordert: Keine Netzentgelte für private Einspeisung!

Der Verbraucherschutzverein (VSV) appelliert eindringlich an das Parlament, von der Einführung von Netzentgelten für die Einspeisung von privat erzeugtem Sonnenstrom abzusehen. Verbraucher müssen sich auf stabile und verlässliche politische Rahmenbedingungen verlassen können – alles andere schadet nicht nur dem Vertrauen, sondern auch der Energiewende selbst.

Verbraucher, die mit gutem Glauben und im Einklang mit der damaligen Gesetzeslage in erneuerbare Energien investierten, dürfen nicht im Nachhinein finanziell bestraft werden. Nur durch faire und verlässliche Bedingungen kann der Ausbau privater Ökostromanlagen auch in Zukunft gelingen.

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